Zweisprachige Erziehung

Pro und Kontra

Verständnis für die Beliebigkeit von Sprache

George Saunders führt in seinem Buch "Bilingual Children: From Birth to Teens" eine interessante Studie von Anita Ianco-Worrall (1972) an. Sie untersuchte vier- bis neunjährige Kinder in Südafrika, die zweisprachig in Afrkaans und Englisch waren. Sie zeigte, dass mehrsprachige Kinder Sprache tiefgehender analysieren als einsprachige, und dass sie besser in der Lage sind Sprache als ein abstraktes System zu verstehen. Zweisprachige Kinder werden sich viel eher bewußt, dass Wörter für Dinge willkürlich sind, d.h. dass die Zuordnung eines Wortes zu einem Objekt prinzipiell geändert werden kann. Man stellte ihnen zum Beispiel die Frage, ob man einen Hund auch "Kuh" nennen könnte, wenn man gleichzeitig eine Kuh als "Hund" bezeichnete. Die Mehrzahl der einsprachigen Kinder sagte, dass dies nicht ginge, dass man Namen von Dingen nicht ändern könne, während die Mehrheit der zweisprachigen Kinder diesem Konzept zustimmte.


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